Städtebauförderung seit 2002
Neues Zentrum Markranstädt
Bis zum Jahr 2012 war die Entwicklung in Markranstädt von zurückgehender Bevölkerungszahl geprägt. Dann wechselte die Bevölkerungsentwicklung sprunghaft und stellt die Stadt vor große Herausforderungen. Durch die Herstellung von Beziehungen zu angrenzenden Stadtgebieten soll das „Neue Zentrum Markranstädt“ vergrößert werden. Dies gibt Freiraum, öffentliche Einrichtungen an die wachsende Bevölkerungszahl anzupassen. Es werden Potenziale für Kinderbetreuung, Grund- und weiterführende Schulen, innerstädtische Grünflächen sowie Freizeiteinrichtungen, wie das Stadtbad oder die Gewerbehallen in der Ziegelstraße, definiert. Ein Fortsetzungsantrag „Neues Zentrum 2.0“ beim Programm „Aktive Stadt und Ortsteilzentren“ (SOP) ermöglicht eine Finanzierung der Umsetzung. Der gestellte Antrag umfasste ein Volumen von 5,8 Mio. Euro und einen Förderanteil durch Bundes- und Landesmittel von 1,9 Mio. Euro.
Erst im Jahr 2002 wurde das Zentrum Markranstädts als Sanierungsgebiet „Stadtkern Markranstädt“ definiert. Im Vergleich zu anderen Städten war das relativ spät. Bei einem Sanierungsgebiet haben die Städte die Möglichkeit, durch Fördermittel städtebauliche Missstände zu beseitigen. Wie notwendig die Mittel für unser Zentrum waren, zeigt in beeindruckender Weise die Anzahl und Art der Projekte. In den zurückliegenden 15 Jahren wurden 90 Einzelprojekte umgesetzt. Gefördert durch öffentliche Mittel in Höhe von 16 Mio. Euro zu je einem Drittel von Bund, Land und Stadt wurden dabei sowohl kommunale als auch private Maßnahmen realisiert. Im Einzelnen sind das beispielsweise die Sankt Laurentiuskirche, der Markt mit Rathaus, Pfarr- und Weißbachhaus, das Sportcenter, die ÖPNV-Verknüpfungsstelle am Bahnhof, das Mehrgenerationenhaus sowie die Kindertagesstätte Marienheim. Ebenso konnten viele Straßen, z. B. die Marien- und Härtelstraße sowie innerstädtische Parkanlagen, z. B. der Alte Friedhof, hergerichtet werden.
Mit der erfolgreichen Bewerbung um weitere Fördermittel beim Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ in Höhe von 1,2 Mio. Euro konnte die Sanierung von weiteren Meilensteinprojekten fortgeführt werden. Für uns alle wohl am wichtigsten war hier die komplette Umgestaltung der Leipziger Straße zwischen Markt und Sportcenter zu einem langen Markt. Von Anfang an stand der Mensch im Mittelpunkt. Denn die Belastung der Leipziger Straße als stark frequentierte Bundesstraße sollte, soweit wie möglich, reduziert werden. Die Fahrbahn wurde auf das Mindestmaß für Bundesstraßen reduziert und viele Querungshilfen für einen sicheren Wechsel der Straßenseite eingerichtet. Breite Fußwege, attraktive Stadtmöblierung und Straßenbeleuchtung sowie eine Baumallee laden zum Flanieren und Verweilen in Markranstädt ein. Erst aus der Vogelperspektive wird die gestalterische Aufwertung für Markranstädt so richtig deutlich. Wie wenn ein Kieselstein ins Wasser fällt, entwickeln sich Kreise ausgehend vom Markt bis zum Sportcenter und verleihen Markranstädts Zentrum eine individuelle Note.