Schloss Altranstädt

Geschichte entdecken

Im Herzen des ländlichen Idylls der Ortschaft Großlehna liegt das Schloss Altranstädt. Hier geben sich Brautpaare seit Sommer 2008 an einem Ort des Friedens das „Ja-Wort“. Einst wurde in den Räumen europäische Geschichte geschrieben. Der große Nordische Krieg (1700 – 1721) war in der Folge der Hegemoniebestrebungen Schwedens im Ostseeraum entstanden, gegen die sich Dänemark, Sachsen-Polen und Russland 1697 verbündeten. Während dieser Zeit gelangte das Schloss in schwedische Besatzung. Von 1706 bis 1707 war es Hauptquartier und Regierungssitz des schwedischen Königs Karl XII. Am 24. September 1706 schloss der damals siegreiche Schwedenkönig mit August dem Starken (sächsischer Kurfürst und Polenkönig August II.) den „Altranstädter Frieden“ im Schloss Altranstädt. August der Starke verzichtete demnach auf die polnische Krone. Das sogenannte „Friedenszimmer“, in dem der Vertrag verhandelt und unterzeichnet wurde, gibt noch heute davon Zeugnis. Im darauffolgenden Jahr am 22. August besiegelten Karl XII. und der kaiserlich-österreichische Sondergesandte Johan Wenzel Graf Wratislaw von Mitrowitz die Altranstädter Konvention. Sie sicherte u. a. den schlesischen Protestanten Glaubensfreiheit zu.

 

Der Förderverein Schloss Altranstädt hat sich zur Aufgabe gesetzt, das Schloss zu sanieren, zu pflegen und zu erhalten. Es betreut das Friedenzimmer und weitere Museumsräume. Darüber hinaus organisieren die Mitglieder kulturelle Veranstaltungen, z. B. die beliebten Kunstausstellungen und das jährliche Schlossfest im September. Zur Wahrung der Bedeutung der geschichtlichen Ereignisse ist der Verein im Jahr 2010 dem Netzwerk „Places of Peace“ beigetreten, welche an berühmte Friedensorte und die Bedeutung der Erhaltung des Friedens erinnert.

 

Im Jahr 2008 ließ die Stadt Markranstädt einen 40 qm großen Raum im Erdgeschoss des Südflügels zum Trauzimmer umbauen. Der neuentstandene Raum verbindet dabei moderne Architektur mit historischem Ambiente und verleiht so standesamtlichen Trauungen einen besonderen Charme. Unmittelbar an das Schlossgebäude schließt sich eine Kirche an, in der man sich kirchlich trauen lassen kann.

 

Der historische Gewölbesaal und ein gemütliches Kaminzimmer mit angrenzendem Küchen- und Sanitärtrakt bieten weiterhin den idealen Rahmen für Feierlichkeiten. Im Jahr 2013 wurde im Schloss Altranstädt ein Café mit Kachelofen geschaffen. In den vergangenen Jahren wurden zudem mehrere Sanierungsmaßnahmen (unter anderem Holzbauarbeiten) unter Beachtung des Denkmalsschutzes im Rahmen der LEADER-Förderung umgesetzt.

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