Ausbau der Kinderbetreuung bleibt eine Herausforderung
In Markranstädt werden jährlich rund 130 Kinder geboren. Darüber hinaus erfreut sich die Stadt ununterbrochener Beliebtheit und kann sich über einen stetigen Zuzug insbesondere junger Familien freuen, dass sich in einem kontinuierlichen Wachstum der Einwohnerzahl niederschlägt. „So erfreulich dieser schöne Trend ist, so groß sind auch die Herausforderungen, die damit verbunden sind.“, sagt Bürgermeisterin Nadine Stitterich, „Leider konnten wir in der zurückliegenden Zeit nicht jede Anmeldung für einen Krippen- und Kindergartenplatz zum Wunschtermin und für die Wunsch-KiTa erfüllen.“. Im vergangenen Jahr musste demnach ein Überhang von 19 zu betreuenden Kindern gedeckt werden. Geholfen hat dabei eine neue Tagespflegeperson in der Südstraße mit fünf Plätzen sowie die Aufnahme der Kinder in Einrichtungen benachbarter Kommunen.
Für Entspannung sollte aus diesem Grund eine Interimseinrichtung sorgen. Der Stadtrat fasste dazu im vergangenen Jahr einen entsprechenden Beschluss. Umfangreiche bauliche Anforderungen an die Containerlösung konnten erst zum Ende 2021 geklärt und daraufhin die Baugenehmigung erteilt werden. Zwischenzeitlich liegen die Ausschreibungsergebnisse für den Containerbau vor. Für einen Nutzungszeitraum von zwei Jahren für die Interimskindertagesstätte mit 60 Plätzen stehen demnach Gesamtaufwendungen von ca. 1,4 Mio. Euro im Raum. „Durch einen großen logistischen Aufwand und viel Verständnis bei den Eltern ist es uns gelungen, die Betreuungswünsche aller berufstägigen oder sich in Ausbildung befindlichen Eltern zu erfüllen. Auch, wenn dies mit Wartezeiten verbunden war oder nicht dem bevorzugten Betreuungsplatz entsprach.“, so Stitterich weiter, „Dieser Herausforderung müssen wir uns noch ein weiteres Jahr stellen. Aufgrund der hohen finanziellen Aufwendungen für die Interimslösung kann ich dieses nicht verantworten.“. Die Stadt hat sich deshalb gegen das Interim entschieden.
Auffangen will die Stadt das Thema durch eine beschleunigte Umsetzung der Erweiterung der KiTa Weißbachzwerge. Die Anlaufberatung mit dem Träger und der Kitaleitung wird im März stattfinden. Für den Erweiterungsbau mit 30 Krippen- und acht Kindergartenplätze wird die Stadt rund 1,2 Mio. Euro investieren. Am 3. März 2022 wird sich ein Sonderstadtrat mit der Standortentscheidung für eine neue KiTa befassen. Nach dieser Entscheidung wird unverzüglich mit der Planung des Projektes begonnen. Im Haushalt der Stadt Markranstädt stehen in diesem Jahr 216.000 Euro und in den kommenden Jahren 3,28 Mio. Euro für den Bau einer neuen Kindertagesstätte zur Verfügung. Mit der Erweiterung der KiTa Weißbachzwerge und einem Neubau sieht sich Markranstädt als familienfreundliche Stadt gut aufgestellt.