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Baubeschluss für die neue Kindertagesstätte am See gefasst

Am Kulkwitzer See wird eine neue Kindertagesstätte entstehen. Dafür fasste der Stadtrat den Baubeschluss. Der Neubau wird auf dem freien Grundstück zwischen Parkplatz an der Renne, Meri Sauna und Kranichweg errichtet und ist für 120 Kinder konzipiert, die sich auf 40 Krippen- und 80 Kinderplätze aufteilen.
 
Als Träger für die Einrichtung wurde Frühe Hilfe Leipzig e.V. gewonnen. Den Träger zeichnet seine Spezialisierung auf Inklusion aus, welches durch 12 Inklusionsplätze ab dem 1. Lebensjahr in der neuen Einrichtung Rechnung getragen wird. „Durch die neue KiTa können wir nicht nur demnächst jedem Markranstädter einen Betreuungsplatz ab dem 1. Lebensjahr anbieten, sondern auch das Thema Inklusion in unseren Einrichtungen stärken.“, freut sich Bürgermeisterin Nadine Stitterich.
 
Die Kindertagesstätte wird entsprechend des Montessori-Konzeptes in Doppelgruppen mit angeschlossenem Sanitär- und Garderobenbereich gegliedert. Für die Kindergartenkinder werden drei Doppelgruppen eingerichtet, für die Krippe zwei. Dabei gehört bei der Krippe je einen Schlafraum zur Funktionsgruppe. Im Entwurf wird der Schwerpunkt auf die flexible Nutzung von Räumen gelegt. Ein Raum, der für Inklusion, Förderung und Therapie zur Verfügung steht, kann bei geschickter Ausstattung auch für Elterngespräche oder Dokumentationsarbeit dienen. Im geplanten Sportraum können bei Bedarf auch Schulungen durchgeführt werden. Mobile Trennwände tragen zur flexiblen Nutzung bei. Eine Verteilküche sorgt für die Versorgung von Kindern und Personal mit Speisen und Getränken. Ein Elterntreff und eine Frühförderstelle runden das inklusive Angebot ab.
 
Aufgrund der zunehmenden klimatischen Belastung werden die Gruppenräume nicht nach Süden angeordnet. So muss keine aufwendige technische Verschattungseinrichtung vorgesehen werden. Durch verschattenbare Lichtkuppeln wird die Tageslichtsituation verbessert. Durch die Ausrichtung erhalten die Terrassen eine natürliche Verschattung durch das Gebäude.
 
Darüber hinaus wird ein möglichst energieautarker Betrieb angestrebt. Neben einer hervorragenden Wärmedämmung sieht das Konzept folgende Punkte vor:
 
  • Stromerzeugung: Photovoltaik mindestens für den Eigenverbrauch, wobei Überschüsse in einen Speicher zur Eigenverwendung eingespeist werden; alternativ werden PVT-Kollektoren verwenden (Photovoltaik gekoppelt mit Solarthermie)
  • Ladesäulen für E-Bike und E-Autos werden vorgesehen
  • Heizung/Warmwassererzeugung: Wärmepumpe, bei ergiebigem Baugrund über Geothermie-Tiefenbohrungen
  • Einsparung einer energetisch unwirtschaftlichen Warmwasserzirkulation über den Einsatz dezentraler Stationen oder elektrischer Durchlauferhitzer je nach Variantenbetrachtung (Wärme/Strom jeweils selbst produziert)
  • dezentrale Lüftungsanlagen in den Hauptnutzungsräumen mit Wärmerückgewinnung, die Arbeitsstättenrichtlinien und sogar CO2-Grenzwerten im Innenraum gerecht werden
  • diese Lüftungsanlagen werden im Sommer für die intensive Nachtlüftung anstelle einer Klimatisierung genutzt, ein Regenwassermanagement zur verzögerten Einleitung
 
Die Kostenschätzung weist Gesamtkosten in Höhe von ca. 6,1 Mio. Euro aus. Für das Projekt hat die Stadt Markranstädt eine Fachförderung beim Landkreis Leipzig von rund 1,5 Mio. Euro beantragt. Der Baubeginn ist für das erste Halbjahr 2024 vorgesehen.