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Bürgersprechstunde zur Rehabilitierung von SED-Unrecht in Markranstädt

Mitteilung des Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Die Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur lädt am 07. Juni 2022 von 9:00 bis 18:00 Uhr in das Mehrgenerationenhaus in Markranstädt zur Bürgersprechstunde ein. Ratsuchende können sich über Möglichkeiten der Rehabilitierung von SED-Unrecht informieren. Bei der Beratung kann erfragt werden, welche Möglichkeiten der Wiedergutmachung es im Einzelfall gibt. Es ist keine vorherige Terminvereinbarung nötig, telefonische Anfragen können aber während der Sprechzeit unter der 0351- 493 3700 gestellt werden.

In Markranstädt berät Utz Rachowski im Auftrag der Landesbeauftragten. Er erklärt die Reha-Gesetze, den Sächsischen Härtefallfonds für SED-Opfer und beantwortet Fragen zur „Opferpension“ – einer monatlichen Zuwendung für ehemalige Haftopfer.  Mit den Ratsuchenden wägt er ab, welcher Weg zu beschreiten ist und prüft, ob die Antragsvoraussetzungen vorliegen.
 
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stasi-Unterlagen-Archivs Leipzig laden zudem am
07. und 08. Juni 2022 zur Beratung rund um das Thema „Antragstellung auf Akteneinsicht“ ein. Es besteht die Möglichkeit, Stasi-Akten-Einsicht zu beantragen. Hierfür wird ein gültiges Personaldokument benötigt. 
 
Die Ausstellung „Stasi Ohn(e)Macht“ informiert über Struktur, Methoden und Arbeitsweise der DDR-Geheimpolizei. Tafeln und Musterakten zum Wirken der Stasi in der Region Markranstädt vertiefen die einzelnen Themen.
 
Termine:                    Dienstag, 7. Juni 2022, 12:00 – 18:00 Uhr
                                   Mittwoch, 8. Juni 2022, 10:00 – 16:00 Uhr
 
Vor Ort gelten die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen und Zutrittsregelungen.
 
Hintergrund:
In der DDR wurden tausende Menschen aus politischen Gründen verfolgt und leiden bis heute unter den Folgen. Für diese Betroffenen gibt es Rehabilitierungsgesetze, die den Weg eröffnen, rechtsstaatswidrige Verurteilungen aus dem Strafregister zu entfernen, sich vom Makel persönlicher Diskriminierung zu befreien und soziale Ausgleichleistungen in Anspruch zu nehmen. Seit November 2019 gibt es dafür keine Antragsfristen mehr. Zudem können bislang unberücksichtigt gebliebene Opfer - wie verfolgte Schüler, Heimkinder und Zersetzungsopfer- Leistungen erhalten.
 
Unabhängig von der regionalen Vor-Ort-Beratung kann auch direkt bei der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ein Beratungstermin in Dresden vereinbart werden unter der Telefonnummer 0341-493-3700.