Frühlingsempfang der Bürgermeisterin 2022
02.04.2022 | 10.00 – 12.00 Uhr | Stadthalle
Bevor wir mit dem Hauptteil beginnen, möchte ich den Mitgliedern des Gospelchors „Lovely Voice“ der Musik- und Kunstschule Landkreis Leipzig noch einmal ausdrücklich danken. Sie haben mir und uns mit Ihrer Musikauswahl eine besondere Freude gemacht. Mit dem Klassiker "Lift me up“ treffen Sie uns ganz direkt. Es geht bei Gospel nicht nur darum möglichst authentisch singen zu können und den Text zu beherrschen, sondern vor allem darum ein Gefühl zu vermitteln, welches Herz und Seele öffnet. Sie haben nicht nur mich, sondern uns ALLE angehoben und uns in die richtige Stimmung für den heutigen Frühlingempfang gebracht. Vielen Dank!
Liebe Markranstädterinnen und Markranstädter, liebe Stadträte, liebe Vertreter unserer Freiwilligen Feuerwehr und unserer Vereine, sehr verehrte Unternehmer unserer Stadt, sehr verehrte Gäste,
Persönlich begrüßen möchte ich unseren Landrat Henry Graichen, Mitglied des Sächsischen Landtages, Oliver Fritzsche, den Präsidenten des LASUB, Herrn Berger, unseren Leiter des Polizeireviers Südwest, Jürgen Krauß und unser Pfarrer Herrn Zemmrich und Herrn Gebhardt,
vielen Dank, dass Sie alle heute meiner Einladung gefolgt sind, um mit mir gemeinsam auf Vergangenes zurückzublicken und mit wachem Auge nach vorn zu schauen. Ich freue mich sehr, dass wir diesen Frühlingsempfang endlich in Präsenz durchführen können und vor allem uns im Nachgang endlich wieder persönlich austauschen und ins Gespräch kommen können.
Eigentlich kommen wir zu diesem Anlass bereits im Januar zu einem Neujahrsempfang zusammen. Natürlich ist der Hintergrund für diese Verlegung in die Frühlingszeit mal wieder die Corona-Pandemie – keiner von uns kann es noch hören/mich eingeschlossen, wir sind 2 Jahre der Einschränkungen leid und sehnen uns nach Normalität und unseren gewohnten Freiheiten.
Wie Sie an dem zarten Grün und der leuchtend bunten Blütenpracht draußen vor den Fenstern und in unseren Parks erkennen können, ist die neu gewonnene Freiheit wieder zusammenzusitzen für viele von uns noch ungewohnt. Nach wie vor müssen wir nach mehr als zwei Jahren Pandemie lernen, unsere Möglichkeiten wieder langsam zu erweitern. Nach 27-monatiger Pause richtet die Stadt daher erstmals wieder einen Empfang aus, der Corona-bedingt ein Frühlingsempfang geworden ist. Mit dem kalendarischen Frühlingsanfang am 20.03.2022 kann man vielleicht sogar ein Frühlingserwachen in unserer Feierstunde verspüren. Sicherlich passt dies auch eher zu unserer aufblühenden Stadt und dem Aufbruch, den wir an vielen Stellen beobachten und noch vor uns haben. Insofern feiern wir heute also eine kleine Premiere! Nein, eigentlich eine doppelte Premiere, denn es ist auch mein erster Jahresempfang, den ich heute ausrichten darf seit meinem Amtsantritt am 21.11.2020.
Meine Damen und Herren,
ich freue mich deshalb über das Motto des Frühlingsempfangs 2022, „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, durch des Frühlings holden, belebenden Blick“. J.W. Von Goethe personifiziert den Frühling und den Winter, um die Vergänglichkeit darzustellen. Dieser absolute Gegensatz zeigt, wie sich die Grundstimmung zum Positiven wendet. Der Frühling stellt für die Menschen wieder einen Neuanfang dar und daher sollte sich Markranstädt auch weiter am Erwachen der Natur und unserer zukünftigen Weiterentwicklung erfreuen.
Eigentlich hatte ich mir mein erstes Amtsjahr anders vorgestellt und wurde von der nie dagewesenen pandemischen Lage eiskalt auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Viele meiner Ziele musste ich an den wenigen verbliebenen Möglichkeiten und nun vorherrschenden Bedingungen teilweise viel zu kurzfristig anpassen. Ich musste lernen damit umzugehen, was es heißt, Ausschreibungen wieder aufzuheben, weil Corona-bedingte Preissteigerungen durch Lieferengpässe und erhöhter Nachfrage nicht mehr dem zur Verfügung stehenden Haushaltsansatz und der Kalkulation entsprachen. Teilweise haben sich auf Ausschreibungen für verschiedene Gewerke Bieter aus unterschiedlichen Gründen gar nicht erst beworben. Als ob diese Herausforderungen nicht schon genug wären, kam es während der Bauphase häufig zu Lieferengpässen oder erheblichen Personalausfällen. Unsere Schulen erinnern sich bestimmt noch gut, wie sehnsüchtig wir auf die Lieferung der 115 IPads im Frühjahr 2021 gewartet haben. In der Stadtverwaltung warten wir seit einem dreiviertel Jahr noch immer auf die bestellten Headsets. Ist ein fehlendes Headset sicherlich verkraftbar, bedeutet die verzögerte Fertigstellung des Erweiterungsbaus der Grundschule Markranstädt und des Umbaus von unserem „Alten Ratsgut“, eine bittere und schmerzhafte Erfahrung für alle Markranstädter. Unabhängig davon bin ich nunmehr zuversichtlich, dass wir beide Projekte im Frühjahr beenden. So dürfen wir uns auf lebendige Einweihungsfeiern freuen.
Bei der Digitalisierung unserer drei Grundschulen und des Schulkomplexes mit Oberschule und Gymnasium sind wir gut vorangekommen. Im Mittelpunkt standen die Verkabelung der Objekte und damit die Ausstattung mit LAN und WLAN. Zudem konnten wir im Februar 99 Geräte an unsere Lehrer für eine bessere Unterrichtsvorbereitung und -ausgestaltung ausliefern. Schon jetzt verfügen unsere Schulen insgesamt über rund 650 Endgeräte. Deren Einsatzfähigkeit und Betreuung dürfen wir dabei nicht aus den Augen verlieren. Seit 01. Januar haben wir deshalb einen neuen Mitarbeiter im Team, der für die weitere Digitalisierung unserer Schulen und der Administration der Geräte zuständig ist. Für die Schaffung dieser wichtigen Stelle im Rahmen der Haushaltsplanung bedanke ich mich vielmals bei Ihnen, liebe Stadträte.
Bis 2024 werden noch weitere digitale Endgeräte angeschafft, unter anderem für den Schulkomplex 12 Interaktive Tafeln in diesem Jahr. Insgesamt werden wir am Ende fast eine Million Euro in die Digitalisierung unserer Schulstandorte investiert haben.
Noch im Dezember haben wir das frischsanierte Ortsbegegnungszentrum in Räpitz an den SG Räpitz und den Ortschaftsrat übergeben. Für rund 265.000 Euro und einer Förderung von ca. 164.000 Euro aus dem LEADER-Programm für den ländlichen Raum ist hier ein Ort für Begegnung aller Akteure und Generationen mitten in der Ortschaft Räpitz entstanden. Es ist unser zweites Ortsbegegnungszentrum nach dem OBZ in Seebenisch, welches wir mit dem LEADER-Programm realisieren konnten. Als nächstes haben wir uns eine solche Begegnungsstätte für die Ortschaft Göhrenz vorgenommen.
Der Brand- und Katastrophenschutz ist bei mir nicht nur eine Pflichtaufgabe unserer Stadt, sondern Ehrensache. Die Freiwillige Feuerwehr bildet dabei die elementare Säule des Brand- und Katastrophenschutzes in Markranstädt. In unserer Stadt dienen 156 aktive Kameradinnen und Kameraden unserer Stadtgesellschaft in der Freiwilligen Feuerwehr Markranstädt. Das heißt, sie leisten dies ehrenamtlich und in ihrer Freizeit. Dabei sind die Kameradinnen und Kameraden, wenn es die Situation erfordert, täglich egal ob Wochen- oder Feiertag rund um die Uhr einsatzbereit, um Leib und Leben von Personen sowie Sachwerte zu schützen und zu retten.
Dafür gilt Ihnen, liebe Kameradinnen und Kameraden, unser aller Dank und Respekt. Diesen Dank möchte ich nicht nur in „sogenannten warmen Worten“ ausdrücken, sondern im tatsächlichen Handeln. Mit der Lieferung von weiteren 95 neuen Helmen am 08. März diesen Jahres, nach bereits 65 Exemplaren in 2021, haben wir erstmals alle aktiven Einsatzkräfte innerhalb eines Jahres vollständig ausgestattet.
Mit dem kürzlich unterzeichneten Löschwasservertrag zwischen uns und der KWL wurde ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Löschwasserversorgung und der Feststellung des Löschwasserbedarfs und der Verfügbarkeit je Hydrant unternommen. Unterstützend dazu wurde die Sanierung der Teiche in Albersdorf und Schkölen abgeschlossen.
Darüber hinaus hat die Ortsfeuerwehr Gärnitz in 2021 einen neuen Mannschaftstransportwagen erhalten. Für das neue Gerätehaus in Gärnitz befinden wir uns kurz vor dem ersten Spatenstich. Ich darf Ihnen versichern, dass mein politisches Handeln auch in Zukunft eine hohe Priorität bei unserer Freiwilligen Feuerwehr haben wird.
Besonders freue ich mich, dass die Grundlage dafür geschaffen wurde, dass der Bahnhof Markranstädt barrierefrei zugänglich hergestellt werden kann. Die Stadt Markranstädt hat hierzu eine Absichtserklärung mit DB Station & Service zur Übernahme der Betriebskosten für die nächsten 15 Jahre abgeschlossen. Unser Ziel den barrierefreien Bahnhof im Jahr 2025 an das S-Bahn-Netz anzuschließen rückt daher in greifbare Nähe. Das Thema ÖPNV ist und bleibt ein wichtiges Thema für mich. Hier gibt es noch einiges, was wir auf den Weg bringen müssen. Erfreulich ist aber, dass uns der barrierefreie Ausbau der Bushaltestelle „Schmiede“ in Lindennauendorf gelungen und die neue Park & Ride Anlage in der Ziegelstraße in Betrieb genommen werden konnte.
Derzeit verfügt Markranstädt über keine eigenen freien Gewerbeflächen. Im Verdichtungsraum Leipzig/Halle ist die Nachfrage jedoch hoch. Dank vielfältiger Unterstützung unter anderem durch Landrat Henry Graichen, Georg-Ludwig von Breitenbuch (Mitglied des Landtages), dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW), der Investregion Leipzig, der Metropolregion Mittelsachsen und der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH wurde ein direkter Verkauf an die Stadt Markranstädt ermöglicht. Zum Preis von 9,56 Euro pro Quadratmeter (insgesamt 709.600 Euro) kaufte die Stadt Markranstädt eine Fläche von 7,4 ha. Damit kann nun das Bebauungsplanverfahren „An den Windmühlen“ aus dem Jahr 2013 fortgeführt und das Areal zu einer Gewerbefläche entwickelt werden. Ich freue mich, dass wir als Stadt so im Gewerbebereich wieder Entwicklungsimpulse erhalten.
Unsere bereits ansässigen Unternehmen bilden die Säule unserer Einnahmen und bieten zahlreichen Menschen unserer Stadt und der Region Arbeitsplätze. Markranstädts Wirtschaft ist nachweislich kontinuierlich gewachsen. Unsere Gewerbesteuereinnahmen sprechen da für sich. Die Ansiedlung namhafter Unternehmen, wie Minghzi Technologies oder Morssinkhoff Plastics ist erfolgt oder noch in vollem Gange. MOPET wird außer der Investition auf dem ehemaligen Fehrergelände eine zweite in Großlehna auf den Weg bringen bzw. ist bereits in der Umsetzung einer weiteren Niederlassung. Die Ansiedlung von weiteren Unternehmen sind uns bereits bekannt und werden unseren Wirtschaftsstandort weiter stärken. Mir ist die Stärkung der Initiative Schule – Wirtschaft wichtig. Diesem Thema haben wir ein Unternehmerfrühstück gewidmet, welches im Mai stattfinden wird. Außerdem wird in diesem Jahr wieder der Schnuppertag der Markranstädter Oberschule stattfinden. Ich darf die Unternehmer daher schon heute zur MUM (Markranstädter Unternehmermesse) einladen. Diese Messe bietet eine ideale Verknüpfung von Schule und Wirtschaft. Des Weiteren wird es zur Verknüpfung unserer regionalen Wirtschaft wieder einen Wirtschaftsempfang geben. Ich freue mich auf viele Begegnungen, sehr geehrte Unternehmer. Weiterhin werde ich, immer dann, wenn dies zeitlich möglich ist, Sie besuchen und mir persönlich ein Bild von der Vielfalt der Wirtschaft in Markranstädt machen. Von ganzem Herzen bedanke ich mich auch an dieser Stelle für Ihr Engagement für Vereine oder Initiativen. Nennen möchte ich hier insbesondere die großartige Unterstützung des Kinderadvents, der ausschließlich Kindern und deren Familien gewidmet ist, die viele Dinge nicht selbstverständlich haben. Danke!
Mit viel Eigenverantwortung sind wir in Markranstädt gemeinsam solidarisch und verantwortungsvoll während der Corona-Pandemie vorgegangen. Hier möchte ich z.B. auf die Einrichtung eines stadteigenen Testzentrums und eines temporären Impfzentrums mit Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes und dem Mehrgenerationenhauses verweisen. Bei meinen Mitarbeitern aus der Stadtverwaltung, den Rettungssanitätern, den Mitarbeitern des DRK und den zahlreichen Honorarkräften bedanke ich mich vielmals für das Engagement und ihre Unterstützung. Lassen uns weiterhin achtsam bleiben. Die Corona-Krise ist leider noch nicht vorbei und wir alle können heute noch nicht sagen, wie sich diese Pandemie weiterentwickeln und auswirken wird.
Das Jahr 2021 war darüber hinaus von vielfältiger konzeptioneller Arbeit geprägt. Im Mittelpunkt standen die Fortschreibungen des Integrierten Stadtentwicklungs-, des Einzelhandels- und des Klimaschutzkonzeptes. Auch die Fortschreibung unseres Flächennutzungsplans haben wir in Angriff genommen. Insbesondere beim Integrierten Stadtentwicklungskonzept ist es trotz der Einschränkungen gelungen rund 650 Bürgerinnen und Bürger an der Fortschreibung zu beteiligen. Die Konzepte bilden die Grundlage für die strategische Ausrichtung der Stadt Markranstädt bis zum Jahr 2035 und sind Handlungsleitfaden der Arbeit der Verwaltung.
Die Anzahl der noch vor uns liegenden und zu bearbeitenden Projekte bleibt weiterhin anspruchsvoll. Die Themen Bildung und Betreuung, Wohnen und Stadtentwicklung, Verkehr / ÖPNV, Kultur und Freizeit, Nachhaltigkeit und Klimaschutz bleiben auf der Agenda. Seit gut einem Jahr warten wir alle sehnsüchtig auf den Baubeginn für unser schönes Stadtbad, auch liebevoll „Diva“ genannt. Mit dem Vergabebeschluss zur Auswahl eines Planungsbüros im nächsten Stadtrat kommen wir diesem Ziel ein Stück näher und hoffen auf keine Bauverzögerung bei der Umsetzung.
Darüber hinaus ist eine zentrale Aufgabe der nächsten Jahre der Ausbau unserer Betreuungsangebots bei den Krippen- und Kindergartenplätzen. Als erstes werden wir in diesem Jahr mit der Erweiterung der KiTa Weißbachzwerge starten. Zur letzten Stadtratssitzung wurde weiterhin der Standort für eine weitere Kindereinrichtung „An der Renne“ festgelegt. Bis 2024 soll dazu das Projekt am Westufer des Kulkwitzer Sees zügig umgesetzt werden. Auch hinsichtlich unserer Schulen bleibt Handlungsbedarf. Noch in diesem Jahr werden wir mit einer Erweiterung an der Grundschule Großlehna beginnen. Damit haben wir einen wichtigen Baustein für mehr Bildungsqualität in Markranstädt gesetzt. Besonders stolz bin ich auch, dass wir den Piratenspielplatz erfolgreich zu Ende saniert haben und einen neuen Spielplatz am Nobelring in Betrieb nehmen konnten.
Abschließen konnten wir in 2021 die Gestaltung unseres Kreisels am Ortseingang Leipziger Straße. Erst nahm unser Bartholomäus im Frühjahr seinen angestammten Platz ein. Anschließen wurde die Gestaltung unseres Ortseingangs durch eine attraktive Bepflanzung ergänzt. Der Erhalt des Stadtgrüns bleibt auch weiterhin auf meiner Agenda. So konnten wir im vergangenen Jahr den Waldumbau im Pappelwald für eine gute Zukunft stark machen. Zunächst müssen aber erst einmal Fällungen erfolgen, bevor gemeinsam mit der Stiftung Wald für Sachsen und Autosaxe eine Aufforstung erfolgt. Auch bleibt die jährliche Jahrgangsbaumpflanzung weiterhin ein wichtiges Symbol, um für fruchtbares Wachstum in unserer Stadt zu sorgen.
Dass es nicht immer einfach war, brauche ich Ihnen sicher nicht zu erzählen und es ist davon auszugehen, dass wir vor dem Beginn einer neuen Ära stehen. In der Ukraine wütet ein Krieg und wirft seine Schatten auch auf uns. Nach wie vor bin ich entsetzt und fassungslos über den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine. Furchtbare Wochen des Leids liegen hinter den betroffenen Menschen. Zugleich sind es schwarze Tage für unser gesamtes Europa. Mit tiefer Sorge blicke ich auf die aktuellen Ereignisse und deren Folgen. Meine Gedanken und Gebete sind bei den Menschen vor Ort, die derzeit mit unfassbarer Angst leben müssen. Lassen Sie uns bitte gemeinsam heute ein Zeichen setzen. Auch Markranstädt zeigt Solidarität und Anteilnahme und sendet denen, die vor Ort um ihr Leben kämpfen müssen ein Signal der Hoffnung. Wir haben heute eine Ukrainische Fahne vorbereitet, auf der Sie mit Ihrer Unterschrift sich für – Frieden in Europa und Solidarität für die Ukraine – bekennen können. Ich lade Sie herzlich dazu ein.
Mit Unterstützung der Lebenshilfe e.V. wurden Hilfsgüter nach Polen gebracht und Wohnungen für Geflüchtete zur Verfügung gestellt, Aktuell organisieren wir einen Kennenlernnachmittag für den 6.4.2022, bei dem sich ukrainische Flüchtlinge hier in Markranstädt miteinander vernetzen können. Das St. Martinslädchen erfasst Hilfsangebote und bringt Geber und Bedürftige zusammen. Ich bin all denjenigen von Herzen dankbar, die mit Selbstlosigkeit und Selbstverständlichkeit helfen und sich mit viel Energie, Herzlichkeit und auch mit Geld für die Geflüchteten einsetzen.
Es war und ist mir daher bis heute eine Ehre, mich als Bürgermeisterin meiner Geburtsstadt zum Wohl von uns allen in den Dienst der Bürgerinnen und Bürger zu stellen.
Über die großen Herausforderungen, die in den letzten 1,5 Jahren vor mir lagen und in den nächsten Jahren noch vor mir liegen, bin ich mir bis heute durchaus bewusst. Von einer Bürgermeisterin wird viel erwartet und das auch zu Recht!
Hier in Markranstädt ist es kein Geheimnis, dass die Arbeit in der Verwaltung – und vor allem die der Bürgermeisterin – aufmerksam beobachtet und kritisch bewertet und hinterfragt wird. Nicht jeder ist mit allem einverstanden, was im Rathaus für richtig und gut befunden wird.
Insofern ist der kritische und sachliche Blick auch wichtig für die Transparenz und die auszugestaltende Demokratie, denn sie lebt schließlich von der Suche nach der besten Lösung. Um diese zu finden bedarf es einen intensiven und ehrlichen, aber auch sachlichen Meinungsaustausch. Damit mir das in Zukunft gelingen wird, werde ich auch weiterhin sachorientiert, problembewusst und unvoreingenommen unsere städtischen Themen angehen. Meine Aufgaben werde ich mit Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit und mit dem Mut zu neuen Impulsen in Angriff zu nehmen. Obwohl niemand perfekt ist, darf ich Ihnen auch weiterhin versprechen, dass ich mein ganzes Engagement und Interesse für unsere Stadt, deren Ortschaften und unsere Bürgerinnen und Bürger einsetzen werden und mit ganzer Kraft, mit Begeisterung und Idealismus meine Aufgaben bearbeiten werde.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
ich möchte gern meine Rede mit einem weisen Zitat von Stefan Radulian vertiefen. „Veränderungen gehen gern in Begleitung“ Das gilt auch für das Treffen von Entscheidungen. Bei komplexen Themen sollte einer Entscheidung immer auch eine gute Kommunikation vorausgegangen sein. Entscheidend ist daher, dass wir auch in Zukunft gemeinsam die Kraft der Sprache nutzen, um für unsere Stadt und unsere Bürgerinnen und Bürger immer auch die Entwicklung von tragfähigen Kompromissen in Betracht ziehen. Kompromisse dürfen nicht ein kleinstes gemeinsames Vielfaches sein. Im Gegenteil es wäre schön, wenn Kompromisse für alle die beste Lösung darstellen! Insofern: Ich würde mich freuen, wenn wir alle weiter gemeinsam daran mitarbeiten!
Verstehen wir also auch in Zukunft das gemeinsame Gespräch als Grundlage zur Findung der besten Lösungen für Markranstädt. Was würde ich mir an besten Lösungen für die Stadt perspektivisch wünschen?
Ich wünsche mir beste Lösungen etwa
- für alle unsere Unternehmen, damit sie die Krise mit allen Herausforderungen gut meistern
- für den Klimaschutz und die damit verbundene klimafreundliche Energieversorgung und Energiewende
- im ÖPNV ein gutes Rufbusangebot für unsere Ortschaften und ein schlüssiges Verkehrskonzept
- Für die Kernstadt Konzepte die den Handel beleben und Leerstände beheben
- Für die Wirtschaft, Handlungs- und Entwicklungsspielräume sowie eine verlässliche digitale Infrastruktur auch in den Ortschaften
- An den Schulen und Kitas ein gutes Bildungsangebot und ausreichend Betreuungsplätze
Gemeinsam haben wir bisher viel auf den Weg gebracht. Sie liebe Stadträte haben sich die Arbeit für die Stadt ebenfalls zur Herzenssache erklärt. Dafür verdienen sie unseren Respekt und unsere Anerkennung. Ein besonderer Dank gilt auch meinen Mitarbeitern in der Verwaltung, die mich täglich unterstützen und mit mir den Dienstleistungsgedanken am Bürger immer wieder verbessern wollen. Mein Dank gilt auch unserem Landrat Herrn Graichen und unserer Landkreisverwaltung, denen ein guter Austausch ebenso wichtig ist, um gemeinsam das bestmögliche für unsere Stadt zu erreichen und in den verschiedensten Bereichen immer lösungsorientiert mit uns arbeiten.
Neben den vielen hard facts, die unsere Stadt ausmachen, sind es gerade die zwischenmenschlichen Beziehungen, die Begegnungen, gemeinsamen Aktivitäten, das Vereinsleben, die vielen Angebote in unseren Kirchgemeinden oder dem Mehrgenerationenhaus, was unser Markranstädt so liebenswert macht. An dieser Stelle gebührt mein aufrichtiger Dank allen ehrenamtlich tätigen Menschen, die selbstlos und aufopferungsvoll in den über 50 Vereinen und Institutionen tätig sind. Mit unseren anschließenden Ehrungen können nur exemplarisch einige dieser besonderen Menschen geehrt werden.
Ich freue mich darauf, mich im Jahr 2022 mit aller Kraft für Sie einzusetzen und unsere schöne Stadt weiterzuentwickeln und danke Ihnen, dass Sie meiner Einladung so zahlreich gefolgt sind. Ich wünsche Ihnen heute noch eine angenehme Zeit.
Ihre Nadine Stitterich, Bürgermeisterin
Es gilt das gesprochene Wort!