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Stadtrat fasst Baubeschluss zum Stadtbad

Zur Sitzung des Stadtrates am 06. April 2023 wurde der Baubeschluss zum Neubau des Stadtbades mit deutlicher Mehrheit gefasst. „Damit kann das Projekt von der Vorplanung in die Genehmigungsplanung einsteigen.“, sagt Bürgermeisterin Nadine Stitterich, „Ich freue mich, dass damit der langersehnte Neubau unseres beliebten Familienbades in die Realisierungsphase eintreten kann.“ Die Eröffnung des Stadtbades ist zum Saisonstart 2025 geplant.
 
Auf der ehemaligen Badfläche wird ein Schwimmbecken von 25,00 m x 12,50 entstehen, welches neben fünf Bahnen einen Sprungturm mit 1-m- und 3-m-Plattformen umfasst. Weiterhin wird auf der Fläche ein Nichtschwimmerbecken mit einer breiten Rutsche sowie ein Plantschbecken, welches aus zwei versetzten Becken in der Größe von 4 m x 4 m und 5 m x 5 besteht, errichtet. Darüber hinaus wird ein neues Funktionsgebäude mit Kassenbereich und Imbiss gebaut und das Außengelände neugestaltet. U.a. werden die Beachvolleyplätze saniert. Der Parkplatz muss ebenfalls erweitert werden.
 
Die Kostenschätzung für die gesamten Leistungen ergab einen Investitionsbedarf von ca. 6,8 Mio. Euro (brutto). „Derzeit ist die Finanzierung im Haushalt mit ca. 4,3 Mio. Euro eingeplant.“, erklärt Stitterich, „Die Differenz werden wir im neuen Haushalt ab 2024 einplanen und dafür versuchen, weitere Fördermittel zu gewinnen.“ Die ca. 4,3 Mio. Euro Haushaltsmittel sind durch 1,6 Mio. Euro Fördermittel aus der Städtebauförderung „Lebendige Zentren“-Programm finanziert. Aus diesem Programm werden weitere 880.000 Euro bis zum Jahr 2025 avisiert, sodass hier eine Zuwendung in Höhe von ca. 2,48 Mio. Euro bis 2025 erwartet wird. Seitens der Sächsischen Aufbaubank wurde bereits Unterstützung zur Gewinnung weiterer Fördermittel zugesagt. Dazu soll die Badewassertechnik in einem separaten Bauabschnitt gefasst und Fördermittel aus der Kommunalrichtlinie Klimaschutzprojekt generiert werden. Dadurch könnten sich zusätzliche Fördermittel in Höhe von 627.700 Euro ergeben, die im Haushalt 2024/25 eingestellt werden. In diesem Zusammenhang machte der Fördermittelgeber deutlich, dass die Realisierung des Stadtbades eng mit Erreichung der Ziele des Förderprogrammes verbunden ist und dass bei Nichterfüllung der Ziele eine Rückzahlung der bisherigen Fördermittel in Höhe von ca. 1,1 Mio. Euro zzgl. Zinsen von 5 % droht.
 
Ein Vergleich der Folgekosten alt und neu wurde im Durchschnitt der letzten 3 Jahre geprüft. Die Betriebskosten ohne Personalkosten belaufen sich auf ca. 80.500 Euro pro Jahr. Nach der Sanierung liegen die Betriebskosten bei ca. 96.400 Euro pro Jahr, d. h. Mehrkosten in Höhe von ca. 15.900 Euro jährlich. Die Personalkosten stellen sich folgendermaßen für zwei Schwimmmeister und zwei Rettungsschwimmer dar: Diese Kosten beliefen bisher auf 77.000 Euro pro Jahr. Die Kosten dazu sind im Haushalt eingestellt. Die Mitarbeiter sind derzeit im Technischen Service tätig. Nach der Sanierung würde es personell keine Änderungen geben. Es wird dann mit Kosten in Höhe von ca. 98.000 Euro pro Jahr aufgrund von Tarifsteigerungen kalkuliert. Die Abschreibungen vor dem Abbruch betrugen im Durchschnitt 8.000 Euro pro Jahr. Nach der Sanierung belaufen sich die Kosten für Abschreibungen auf 228.000 Euro. Die Sonderposten, welchen den Abschreibungen aufgrund einer Förderung gegengerechnet werden können, betragen nach der Sanierung für die Badewassertechnik 62.000 Euro und für den Rest 84.000 Euro, sodass Mehrerträge aus Sonderposten in Höhe von 144.300 Euro verbucht werden können. Die Belastung für die Stadt aus der Differenz zwischen Abschreibungen und Sonderposten belaufen sich nach Eröffnung zusätzlich auf ca. 75.000 Euro p.a.
 
In der Vergangenheit wurden aus Ticketverkäufen Einnahmen von ca. 28.100 Euro erzielt. Durch eine moderate Anpassung des Eintritts auf beispielsweise 5 Euro für Erwachsene je Tag und 3 Euro pro Kind könnten die Einnahmen auf 50.000 Euro erhöht werden.
 
Als Betrieb gewerblicher Art ist das Stadtbad zum Vorsteuerabzug berechtigt. Für die Investition wird deshalb mit einer Vorsteuererstattung in Höhe von grob 600.000 Euro gerechnet. Für den Betrieb des Stadtbades wurde in der Vergangenheit Umsatzsteuer in Höhe von ca. 12.000 Euro pro Jahr erstattet.